Das Wochenende haben wir genutzt um endlich unseren Bericht vom Royal International Air Tattoo fertig zu stellen. Mitte Juli waren wir für ein verlängertes Wochenende auf der britischen Insel und haben an zwei Tagen das Royal International Air Tattoo (RIAT) besucht. Das RIAT ist die weltweit größte militärische Airshow. Dort präsentieren sich Luftwaffen aus aller Welt. Zum teil tun sie das auch in einem rund 8 Stündigen Flugprogramm oder schlicht am Boden. In diesem Jahr stand das Air Tattoo im Zeichen des 70 jährigen Bestehens der United States Air Force Europe.
Wir sind Freitags los geflogen. Nach dem wir in London gelandet sind, haben zunächst das Imperial Warfare Museum und das angeschlossene American Air Museum besucht. Danach dem wir das Museum abgegrast hatten ging, es weiter zu unserem Hotel in Cheltenham. Das Hotel lag etwa 40 km von der RAF Fairford entfernt. Am nächsten Tag ging es um 05:30 Uhr zur RAF Fairford. Gegen 06:00 Uhr erreichten wir den Veranstaltungsort. Pünktlich um 07:30 Uhr durfte das Gelände betreten werden.
RIAT – Static Display
Vereinigtes Königreich / Großbritannien
Royal Air Force
Beim Static Display gehen wir nach Nationen vor. Den größten Teil des Statics stellen selbst verständlich die britischen Streitkräfte, voran die die Royal Air Force. Das erste Objekt der RAF war ein Airbus A330MRTT Voyager KC.3.
Die Helicopter Flugschule der RAF war mit mehren Typen vertreten u.a. dieser Airbus / Eurocopter H145 Jupiter HT.1
Da wir gerade bei Trainer und Flugschulen sind, britische Piloten machen ihre ersten Schritte auf Grob G115E Tutor. Beim RIAT wurde jeder aktuell verwendete und die zukünftigen Ausbildungsgeräte vorgestellt. Diese könnt ihr in der Galerie entdecken.
Die RAF stellte nahe zu jedes fliegende Gerät in der Flotte aus. Da durfte das neuste Modell in der Transportflotte der A400M C.1 nicht fehlen.
Shorts Tucano T.1 No. 72(R) Squadron in einer klassichen Battle of Britain Lackierung.
Auch eine Hawks durfte nicht fehlen, als Beispiel die BAE Systems Hawk T.2.
Daneben wurde auch der eine oder andere Eurofighter wurde ausgestellt.
Tornados werden seltener bei der RAF. Hier haben wir einen Tornado Gr.4 in Wüstenfarben.
Man sieht immer mehr Mohnblumen auf den ein oder anderen Maschinen auf Tauchen. Die Mohnblume ist in Großbritannien ein Symbol der Erinnerung an Gefallene Soldaten aller Konflikte. Hier dürften sich der Grund der Erinnerung auf den ersten Weltkrieg beziehen dessen Ende sich nächstes zum hundertsten mal Jährt.
Royal Army Air Corps
Die britischen Heeresflieger waren mit einer WestlandAugusta Wildcat AH.1 und einem AugustaWestland Apache AH.1 vertreten.
Royal Navy
Last not least, folgt eine Auswahl des Static Displays der britischen Marine Flieger.
QinetiQ / Empire Test Pilot School
Bei QinetiQ handelt es sich um ein Rüstungs- und Forschungsunternehmen. Bei QinetiQ ist auch die Test Piloten Schule Großbritanniens angegliedert. Zum RIAT hat QinetiQ eine AgustaWestland A109 und eine Avro RJ100 geschickt.
Vereinigte Staten von Amerika
US Air Force
Kommen wir zum Ehergast der United States Air Force. Das diese jährige RIAT stand ja unter der Überschrift 70 Jahre United States Air Force Europe. Entsprechend Aufgefahren haben die Amerikaner. So waren nach rund 10 Jahren die Thunderbirds auf der Britischen Insel und europäischen Gefilden.
Ebenso haben die Amerikaner ihren modernsten Luftüberlegenheitsjäger die F-22A Raptor für ein Flying Display nach England geschickt.
Auch Langstreckenbomber B-52H und B-1B wurden zum RIAT geschickt.
Vertreter der in Europa stationierten Maschinen waren F-16 von der Spangdahlem Airbase.
Eine KC-135R der 100th Air Refueling Wing von der RAF Mildenhall.
F-15C und F-15E von der RAF Lakenheath
MC-130J Commando ebenfalls von der RAF Mildenhall
Als dritter Typ von der RAF Mildenhall war eine CV-22B Osprey im Static des RIAT
Und ein HH-60G Pave Hawk aus Lakenheath rundete die europäische Vertretung der USAF ab.
Noch etwas was für das RIAT über den Atlantik geschickt wurde eine U-2S
Eine C-17A Globemaster III durfte auch nicht fehlen.
US Navy
Diese P-8A Poseidon haben wir schon in Geilenkirchen gesehen.
Australien
Die Royal Australian Air Force hatte sicher die längste Anreise zum RIAT. Sie nahmen mit einer E-7A Wedgtail teil. Die E-7A hat die gleiche Aufgabe wie die E-3 Sentry, Luftraumüberwachung.
Deutschland
Die Bundeswehr stellte eine Abordnung der Luftwaffe und Marineflieger. Darunter die Tiger-Lackeriungen vom TaktLwG51 und des TaktLwG74.
Bleiben wir bei der Luftwaffe und den Sonderlackierungen, das LTG 61 aus Penzig war mit der „Silber Gams“ beim RIAT.
Marine
Die Bundesmarine war mit allen drei genutzten Hubschraubern vertreten, wie diesen Westland Sea Lynx Mk.88A.
Niederlande
Unsere Nachbarn waren u.a. mit zwei Ihrer F-16A da.
Belgien
Auch die Belgier waren mit zwei F-16 im Static Display vertreten. Die trugen beide eine Sonderlackierungen.
Tschechien
Frankreich
Griechenland
Israel
Die israelische C-130J-30 Hercules war eine Überraschung.
Jordanien
Die jordanische Luftwaffe war mir einer C-130H Hercules in England. Die Hercules trägt auf dem Leitwerk den Eingang zur verlassenen Felsenstadt Petra
Polen
Polen war dieses Jahr nur mit einer Maschine der Marineflieger vertreten. Die PZL-Mielec M28B1R Bryza der 44. BLM trug eine Sonderbemalung die an die 304. Bomberstaffel erinnern soll. Diese Staffel dient im britischen Exil der RAF als Bomberstaffel und Später als Transport Staffel.
Spanien
Die spanische Luftwaffe entsandte zum RIAT vertreter der ALA15 mit EF-18M Hornet. Im Static Display durfte man die Tigerlackierung aus dem letzten Jahr bewundern.
Ukraine
Die Abordnung der Ukrainischen Luftwaffe war eine der Last Minute Bestätigung und war doch sehr überraschend.
Zivil
Beim RIAT werden auch immer einige Maschinen in Zivil Hand gezeigt. Das können zu einen Maschinen sein die früher einmal in militärischen Diensten standen und heute von Stiftungen, Museen oder Privatpersonen unterhalten werden. Wie zum Beispiel diese BAC Jet Provost T.5.
Aber auch der eine oder andere Hersteller präsentiert seine Produkte wie z.B. Bombardier.
RIAT – Flying Display
Nach am Samstag das Static Display abgegrast wurde, war der Sonntag für das Flying Display vorgesehen. Das Wetter war besser als am Samstag, aber immer noch nicht überragend. Wir waren überpünktlich an der Base. Wir mussten wie am Vortag noch rund eine Stunde auf den Einlass warten. Dabei haben wir noch das eine oder andere bekannte Gesicht getroffen und einen kurzen Smalltalk gehalten. Nach dem wir den Einlass und die Taschenkontrolle hinter uns gebracht hatten warteten wir darauf das dass Gelände Geöffnet wurde. Dann hieß Beine in die Hand nehmen und einen guten Platz an der Flightline suchen. Wunsch wäre die erste Reihe gewesen. Leider hat es nur für die zweite Reihe gereicht. Nach dem wir unsere Postion gefunden hatten, haben wir uns erstmal eingerichtet, bis zum Start Airshow war es noch etwas hin.
Zunächst erfolgten einige Starts und Landungen von VIP-Maschinen. Wie zum Beispiel wie hier die United States Air Force mit einer C-37A.
Dann war es so weit, das Flugprogramm begann. Den Anfangen machte die Türkische Luftwaffe. Das F-16 Solo Displayteam SOLOTÜRK zeigt sein können.
Im Anschluss starte das Couteau Delta Team, der französischen Luftwaffe. Das Team fliegt mit zwei Mirage 2000D. Sie sind die würdigen Nachfolger des aufgelösten Teams RAMEX Delta, das 2016 die letzte Airshow-Saison flog.
Es Folgte eine Präsentation der schwedischen Luftwaffe mit einer Saab JAS-39C Gripen.
Als nächstes folgte eine erste Demonstration der italienischen Luftwaffe mit einem Leonardo T-364 Master.
Nach dem Italiener führte ein Westland Sea King Mk.48 der Belgier sein können vor. Es wird wohl das letzte mal gewesen das wir diese Sea King sehen werden, da die Belgier dieses Modell Ende diesen Jahres außer Dienst stellen werden. Der Nachfolger wird der Eurocopter NFH-90.
Das erste Kunstflugteam – Royal Jordaninian Falcons
Er folgte das erste Kunstflugteam für diesen Tag, die Royal Jordanien Falcons. Die Falcons zeigten ihr können mit Maschinen des Typs Extra EA300L. Eine Propeller Maschine die speziell für den Kunstflug ausgelegt ist.
Italien Teil 2 folgte nach den Falcons. Dieses mal wurde es laut. Ein Tornado führte sein Display vor. Der Tornado gehört zur 311° Gruppo. Diese feierte letztes Jahr ihr 60 Jähriges bestehen. Dazu hat dieser Tornado IDS eine farbenfrohe Lackierung erhalten. Die 311° Gruppo ist eine Test und Erprobungsstaffel aus Pratica di Mare.
Das zweite Kunstflugteam: Patrouille Suisse
Zweiter Versuch die Patrouille Suisse zu sehen. Letztes Jahr hat es leider, aufgrund eines Flugunfalls bei der Patrouille, nicht geklappt. Dieses hatten wir Glück und konnten diesem bekannten Team bei der Arbeit bewundern.
Nach den Schweizern zeigten sich zum ersten mal die Lokalmatadore. Das Army Air Corps führte eine Fähigkeiten Demonstration mit einem Apache vor.
Kunstflugteam Nr. 3 – Midnight Hawks
Nach dem sich die Kunstflugteam etwas Zeit gelassen haben, geht es jetzt Schlag auf Schlag. Die Midnight Hawks aus Finnland begaben sich in die Luft und zeigten ihr können.
Nach den Finnischen Hawk stand Teil drei des Italienischen Trios an. Dieses mal gehörte der Luftraum über der RAF Fairford einer Alenia C-27J Spartan. Bei manchen Manövern dieses Transportflugzeugs wurde einem bewusst woher der Spruch kommt: „Fracht motzt nicht, Fracht kotzt nicht.“
Wir bleibe südlich. Nach dem letzten Italiener führten die Österreicher ihre alt ehrwürdigen Saab 105OE vor.
Nach unseren Nachbarn folgte die Vorführung einer Pilatus PC-9M der slowenischen Luftwaffe.
Battle of Britain Memorial Flight (BBMF
Jetzt wurde es historisch. Die Royal Air Force hält diverse Maschinen aus dem zweiten Weltkrieg flugfähig. Das diesjährige Display umfasst einen Bomber des Typs Avro Lancaster, drei Jäger Supermarine Spitfire und eine Hawker Hurricane.
Nach dem BBMF Flypast führe eine B-17 Flying Fortress aus Duxford einige Überflüge durch.
Wir bleiben bei den Warbirds. Jetzt Zeigte eine P-51D Mustang ihre Leistungsfähigkeit. Diese Mustgang gehört der britischen Hangar 11 Collection und Präsentierte sich in der Lackierung der berühmten 332nd Fighter Group besser bekannt als Red Tails bzw. Tuskagee Airmen. Eine Staffel dessen Personal rein afroamerikanisch war, den es herrschte zu dieser Zeit noch die Rassentrennung in den USA. Die Gesichte dieser Staffel wurde schon mehrfach verfilmt, u.a. The Tuskegee Airmen (Die Ehre zu Fliegen) mit Lawrence Fishburn und Cuba Goodinh jr.
USAF Flypast
Dann begann der Flypast der US Air Force. Eine Überraschung am Sonntag war gleich der der erste vorbei Flug. Eine B-2A Spirit, hier die Spirit of Pennsylvania. Mit der B-2 hat damit jeder Langstrecken Bomber Typ am diesjährigen RIAT teilgenommen.
Nach und nach machten die verschiedenen Modelle die von der USAF in Europa eingesetzt werden einen Überflug. Als nächstes präsentierte sich KC-135R.
Aus Ramstein flog eine C-130J-30 Hercules vorüber.
Die Jets machten mehre Überflüge. Eine dreier Rotte F-15 der Varianten C und E folgten auf die Hercules.
Die F-15 machten wie die F-15E Strike Eagle auch Solo Überflüge.
Anschließend folgten noch F-16CM Fighting Falcon der Spangdahlem Airbase.
Damit war der Flypast abgehakt. Der Luftraum gehörte weiter der USAF. Als nächstes Stand das Solo Display F-22A Raptor auf dem Programm. Direkt im Anschluss erfolgte noch ein sogenanntes Syncro Display mit der F-22 und einer P-51D Mustang.
Kunstflugteam Nr.4 – Thunderbirds
Dann fehlte nur noch ein Programmpunkt auf der Liste und die USAF war mit ihrer Darbietung durch. Die Vorführung der Thunderbirds.
Nach den Thunderbirds zeigte ein Werkseigener EADS A400M seine Leistungsfähigkeit.
Danach zeigte die Tschechische Luftwaffe ihr können mit einer Saab Gripen.
Nach den Tschechen, wollten die Hausherren auch mal wieder ran. Es folgte ein Display eine Eurofight Typhoon FGR.4 der No. 29(R) Squadron.
Darauf folgte das Solo Display der Belgier mit einer F-16A. Der Pilot „Gizmo“ ist in seinem dritten und letzten Jahr als Pilot des Displayteams. Danach wechselt er wieder zu einer Regulären Staffel.
Dann hieß es TIGER TIGER TIGER. Die spanische ALA15, eine Tigerstaffel, zeigte ihr können mit einer EF-18M Hornet.
Kunstflugstaffel Nr. 5 – Red Arrows
Der Hausherr und die letzte Kunstflugstaffel am heutigen Tag. Die Red Arrows wissen immer zu beeindrucken.
Unser letztes Display das wir sehen konnten war das Rafale Solo Display der französischen Luftwaffe.
Fazit
Durch das Wetter kam es leider zu Verzögerungen so das uns leider drei Displays durch die Lappen gegangen sind, darunter leider auch das Display der ukrainischen Su-27 Flanker. Der Bus wartet leider nicht. Der Trip hat sich gelohnt. Und steht definitiv auf der Liste für einen nochmaligen Besuch. Vielleicht klappt es ja schon 2018. Nächstes Jahr feiert die Royal Air Force ihr 100 jähriges bestehen.
Galerie
Links
Royal International Ai Tattoo
USAF
USAFE
BBMF
Hintergründe USAF
Empire Test Pilot School
https://en.wikipedia.org/wiki/No._304_Polish_Bomber_Squadron
https://en.wikipedia.org/wiki/Battle_of_the_Atlantic
Tuskagee Airmen
Hintergrund Mohnblüte
Artikel zu Luchtmachtdagen 2016
35 Jahre NATO Airbase Geilenkirchen
Wow, was für ein ausführlicher Bericht, ich bin begeistert!
Da sieht man wieder, Spotting macht nicht vor schlechtem Wetter halt. Bei solchen Lichtbedingungen können besonders stimmungsvolle Bilder erstellt werden. Besten Dank für das Zeigen der Fotos. Hier ein Link zu einer Auswahl von meinen Bildern der 2017er Ausgabe des RIAT 2017 -> Nächstes Jahr geht es auch wieder nach Fairford. Ich kann im Besonderen empfehlen, die Fahrt noch mit einem Besuch der Flying Legends in Duxford zu kombinieren. In 2018 finden das RIAT und die Flying Legends am gleichen Wochenende statt. In Duxford habe ich bis jetzt auch immer mehr Glück mit dem Wetter gehabt -> hier ein paar Bilder aus diesem Jahr.
Mit besten Grüßen aus Rhein Main und weiter so mit eurer tollen Seite!!!
http://WWW.JET-PIX.DE aka. Jens